Man kennt ihn eher als Verleger von Musikbüchern. Doch nun hat sich Fabian Payr dem Thema Gendern gewidmet. In dem Buch „Von Menschen und Mensch*innen“ erklärt er, warum man die Finger davon lassen sollte. Die Argumente in dem Werk sind Legion. Doch ein paar Fehlannahmen der Genderisten sollen dennoch angesprochen werden. Wenn man von Lehrern spricht, dann meinte man Frauen immer mit. Sie gingen sozusagen in dem Begriff auf, während Männer im schon im Begriff enthalten sind. Diese Behauptung ist falsch.
Richtig ist vielmehr, dass umgekehrt Männer in der Grammatik mitgemeint werden. So ist der Lehrer ein Mann oder eine Frau. Aber eine Lehrerin ist immer eine Frau. Es ist auch nicht wahr, dass man bei dem Wort Lehrer nur an Männer denkt. „Ich gehe zum Arzt!“. Stimmt es, dass jeder davon ausgeht, der Arzt, zum welchem man geht, wäre ein Mann? Natürlich nicht! Hier geht es nur um die Information, dass man zu einer Person geht, die einem ärztlicher Hilfe leisten kann. Das Geschlecht spielt keine Rolle. Das liegt daran, dass Lehrer, Hörer oder Denker unmarkierte Begriffe sind, die erst durch Endungen markiert werden. Wenn man also zu einem Mann möchte, dann muss man sagen: Ich gehe zu einem männlichen Arzt.
Ein anderer Mythos: Eine gendergerechte Sprache änderte die gesellschaftlichen Verhältnisse. Im Türkischen gibt es keine Genera, als keine grammatischen Geschlechter. Spiegelt das das Geschlechterverhältnis in der Türkei wider? Was man so hört, eher nicht. Würde es im Übrigen etwas ändern, wenn man arme Leute als reich bezeichnete? Anscheinend handelt es sich bei Gendern um Sprachmagie. Und die ist so wirksam wie jede Zauberei. Schließlich wird behauptet, es mache keinen Unterschied, ob man Studierender schreibt oder Student. Doch was ist mit ehemaligen Studierenden? Man kann nicht gerade studieren und damit aufgehört haben. Es gibt auch keinen gekündigten Mietenden. Denn ohne Wohnung ist man vielleicht ein gekündigter Mieter. Aber das Mieten ist eben vorbei. Und überhaupt: Ein Trinkender ist eben noch lange kein Trinker.
Wer sich im Kulturkampf nach Argumenten sucht, um dort zu bestehen, der ist mit dem Werk bestens bedient, übrigens auch wenn man eher links verortet ist. Denn wer gendert sorgt dafür, dass Migranten und bildungsschwache Personen, die es schon schwer genug haben, die Schriftsprache zu verstehen, es noch schwerer haben und die Kernaussagen eines Satzes nicht mehr verstehen. Denn wie wäre folgender Satz ohne Sicherheit in der Sprache zu entziffern? „Ein Hausarzt bzw. eine Hausärztin ist ein(e) niedergelassene(r) freiberufliche(r) Arzt oder Ärztin, die oder der für den Patienten oder die Patientinnen meist die erste Anlaufstelle ist.
Kü
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