Hier kommt die Youtube-Episode eines meiner britischen Lieblingspodcasts namens “Triggernometry”. Der britische Comedian Francis Foster und sein russischstämmiger Kompagnion Konstantin Kisin haben diesmal den exzentrischen homosexuellen Historiker David Starkey zu Gast. Starkey hat sich im Laufe seines Lebens vom Linkslibertären zum libertären Konservativen gewandelt. Schwerpunkt ist natürlich wie fast immer bei Triggernometry der Wokeismus. David Starkey springt jedoch wie eine Gazelle leichtfüßig durch die Geschichte und fast jeder Satz wird dabei zum Aphorismus. Seine Grundthese ist, dass eine Gesellschaft, die keinen Dissenz zulässt stirbt. Macht extrem Spaß diesem Oscar Wilde der Historiker zuzuhören 😉
Schlagwort: Critical Whiteness
The Guilt of Young America
This is the End of the West and the USA threw it under the Bus! Everybody knows that we Germans are the biggest cowards on Earth. But now ist the time to disgrace a generation of progressive US-“Youth”-Snowflakes in their Thirties, crying out for save spaces and being offended by everything. … always talking about “rape culture” and “toxic masculinity” on campus. Now the cruel reality strikes back in their woke little hobbit world. These millenial creative class is to blame: You think your’re progressive patriots?
HOW DARE YOU!!!
Afghanistan women will soon be confronted with real toxic masculinity, they will suffer from real rape culture.
AND YOU YOUNG AMERICA, YOU AND YOUR ROTTEN ACTIVIST TRIBES ARE GUILTY!
Macht und Moral
Macht hat derjenige, der mir glauben machen kann, meine Wünsche wären auch die seinen. Doch wie geht das? Nehmen wir die Debatte über Critical Whiteness. Da wird, um es abzukürzen, den sogenannten Weißen vorgeworfen, sich als die Normalen darzustellen. Dies sei eine Form der Unterdrückung, da sich der sogenannte Schwarze mit seiner Hautfarbe als unnormal empfindet. Anders gesagt: Meine Hautfarbe ist dein Problem. Man könnte nun argumentieren, dass Weißsein noch kein Privileg darstellt. Denn ein obdachloser Weißer ist ja nicht per se bessergestellt als ein schwarzer Multimillionär. Und der Reichtum des schwarzen Millionärs wird ja wohl auch kaum in den Vorwurf münden, dass damit die Armut des Weißen erst deutlich wird. Doch bei manchen funktioniert die Masche. Sie fangen an, sich in Schuldgefühle zu verstricken. Denn wenn man erst einmal anfängt, die Welt als Jammertal zu betrachten, in das Schwarzsein als Malus nur existiert, weil es privilegierte Weiße gibt, dann kann man nicht anders, als sich schuldig zu fühlen. Doch das allein genügt nicht, um das Bedürfnis zu erklären, die Welt mit dieser Brille zu betrachten. Es muss auch noch was rausspringen. Schuldgefühle sind schon lange mit dem Belohnungssystem verbunden. Diese besteht für woke Weiße – Personen, die sich den Schuh anziehen – darin, anderen Weißen gegenüber moralisch überlegen sein zu dürfen, weil man, im Gegensatz zu ihnen, die tiefe Ungerechtigkeit des Weißseins erkennt. Sehr schnell sitzt man mit am Richtertisch. Und da hat man dann sowohl die Deutungshoheit über das Geschehen als auch die moralische Macht über andere. Der Wille zur Macht ist nicht unergründlich. Die Wege dazu auch nicht. Einer davon ist Critical Whiteness. Wer sich hier nicht von Schuldgefühlen überwältigen lassen will, der sollte darüber nachdenken, dass Moral und Schuld nicht einfach so da sind, sondern Herrschaftsinstrumente sind. Und genau das lehrt uns doch die Postmoderne, die allerdings zu solch verschrobenen Vorstellungen wie critical Whitness geführt hat: Zu erkennen, dass es immer auch darum geht, uns mit Geschichten zu manipulieren.
Kü
Bild: Sarah Richter