Wokeismus – ein antisemitischer Kult

In dieser Woche erschienen zwei bedeutende Texte über woken Antisemitismus:

Am 28.12.2023 erschien in der NZZ ein Interview von Benedict Neff mit dem französische Philosophen Alain Finkielkraut und am gleichen Tag auf der “Achse des Guten” der Artikel “Linker Kult: Früher Arbeiter, heute Araber” von dem promovierten Politikwissenschaftler Alexander Meschnig.

Den Ursprung des linken Antisemitismus findet man laut Meschnig in der Besessenheit der Linken vom Aufstand der Unterdrückten.

Als historisches Beispiel führt er den mißglückten Bombenanschlag der linksextremen Westberliner Tupamaros auf des Jüdischen Gemeindehaus an.

Er spricht von einer Kontinuität des linken Antisemitismus und bezieht sich dabei vor allem auf die RAF und ihre antiisraelischen Aktivitäten. Er sieht dabei in einer sog. Schuldumkehr eine Entlastung der Deutschen durch die Gleichsetzung israelischer Politik mit nationalsozialistischem Deutschland. Israels Darstellung als Apartheidstaat führt zu einer Verminderung der historischer Verantwortung. Israel war neben den USA der Universalschuldige der linken Antiimperialisten.

Mit dem Aufkommen des linken Kults des Wokeismus hat sich diese Tendenz bezogen auf Israel laut Finkielkraut dramatisch zugespitzt. Der Wokeismus ist für ihn “die Installation des Hasses auf den Westen im Herzen des Westens.” Dabei sei Israel “für woke Aktivisten das Zentrum des Bösen.”

Der Antisemitismus entwickelte sich nach dem 7. Oktober als das höchste Stadium des Wokeismus.

Beide Autoren betonen den starken Einfluss des Wokeismus an US-Universitäten.

Für die jüdische Community, die in den Progressiven traditionell eher Bundesgenossen sah wurden die Ereignisse nach dem 7. Oktober als Wendepunkt erlebt. Das progressive Schweigen machte viele progressive Juden fassungslos.

Die heutige Solidarität der Linken mit Palästina und dem Islam, die teilweise sogar Rechtfertigung palästinensischen Terrors beinhaltet führen beide Autoren vor allen auf die Rolle der “Postcolonial Studies” in den woken Diskursen zurück.

Diese Ideologie beschreibt die Juden als Kolonialherrscher und den Staat Israel als weißes Kolonialprojekt.

Der palästinensische Terror sei daher als antikolonialistischer Befreiungskampf zu werten.

Beide Autoren sehen einen Entwicklung an deren Ende die  Selbstauflösung der westlichen Zivilisation stehen könnte:

Der Antirassismus wird als dominante Kraft in dieser Entwicklung beschrieben.

Der Kommunismus als Wunschphantasie hat ausgedient. Das neue revolutionäre Subjekt ist der Islam.

Die Revolution im Iran wird beispielsweise als Teil der großen Erzählung von Unterdrückung und Erhebung gefeiert.

Diese Entwicklung ist im gesamten Westen zu beobachten:

In Frankreich gibt es den  “Islamo-Gauchisme”eine politische Allianz zwischen linken (gauchistes) und islamistischen Gruppen.

In den USA solidarisiert sich neben der marxistischen Alexandria Ocasio-Cortez ihrer “Squad” fast der gesamte linke Flügel der Demokraten – bis auf wenige konsternierte linke US-Juden – mit dem palästinensischen “Widerstand”.  

Am 27.11.23 meldete die NZZ der Betreiber des Twitter-Accounts von Black Lives Matter Chicago habe am 10. Oktober ein Bild, das einen Fallschirmspringer zeigt gepostet, “darunter der Slogan: «I stand with Palestine.» Wenige Tage zuvor waren Hamas-Terroristen zu Fuss, in Booten und mit Fallschirmen in Israel eingedrungen, sie töteten Eltern vor den Augen ihrer Kinder mit Handgranaten, vergewaltigten und verstümmelten.”

Die Rolle von “Fridays for Future” in der Solidarität mit Palästina und insbesondere die Aussagen ihrer Ikone Greta Thunberg sorgten in Europa für einen politischen Skandal.

Fazit: Der Freie Westen und vor allem dessen Frontstaat Israel lebt in einem neuen Kalten Krieg. Seine Gegner kommen genau wie in den 50er und 60ern aus einem totalitären antiwestlichen Lager. Damals war dominante die Religion dieses Lagers der Atheismus und die Fahne die Kommunistische. Heute ist die dominierende

Fazit:  Beide Autoren, Alain Finkielkraut und Alexander Meschnig, verdeutlichen die historische Kontinuität des linken Antisemitismus, wobei der Wokeismus der jungen westlichen Eliten diese Tendenz dramatisch verschärft. Die Solidarität der Linken mit Palästina und dem Islam wird auf die “Postcolonial Studies” zurückgeführt, die den Staat Israel als weißes Kolonialprojekt darstellen. Diese Entwicklung, verbunden mit der Betonung des Antirassismus als dominanter Kraft, könnte laut den Autoren zu einer Selbstauflösung der westlichen Zivilisation führen.

Alain Finkielkraut: >>Wokeismus ist die Installation des Hasses auf den Westen im Herzen des Westens. Und Israel ist in dieser Perspektive das Zentrum, das alle Verbrechen, alle Schandtaten, alle Greuel des Westens bündelt.<<

Reinhard Jarka

Opferneid

Neid hat viele Facetten. Es gibt ihn als Missgunst, aber auch als Bewunderung. Und wer kennt ihn nicht auch in seiner üblen Variante, dem Antisemitismus? Der Antisemitismus ist ursprünglich erwachsen aus dem Gefühl, dass die Juden das auserwählte Volk seien. Da kam Neid auf. Die Christen und Muslime haben den Pakt mit Gott den Juden nie verziehen. Denn sie wollten doch auch auserwählt sein. Leider kamen sie etwas zu spät. Gott hatte schon seine Wahl getroffen. Und weil die Juden nicht anerkennen wollten, dass die Nachgestaltungen ihrer Religion, nämlich des originären Monotheismus, eben nichts als Nachgestaltungen waren, wuchs der Hass.

Doch auch wer nicht religiös ist, kann an den Juden seine Missgunst ausleben. Was macht die Leute neidischer als Erfolg. Die Kapitalisten und Investoren, die Unternehmer und Bankiers waren manchmal Juden. Wer den Kapitalismus hasste, der konnte sein Mütchen an den erfolgreichen und weniger erfolgreichen Juden kühlen. Im Zweifelsfall waren die eben auch reich. Der linke Antisemitismus war geboren, natürlich auch aus dem Neid.

Der rechte Antisemitismus hat dann dem religiös und wirtschaftlich bedingtem Neid noch den Rassismus hinzugefügt. Daraus entstand eine tödliche Bedrohung, die im Tod von sechs Millionen Juden mündete.

Nun müsste man denken, dass die Menschen erkennen, wie übel der Antisemitismus ist Doch die Juden werden ihn nicht los, solange es den Neid gibt. Jetzt sind es die Identitätsopfergruppen, die missgünstig sind. Warum? Nun, im postkolonialistischen Diskurs wird gemeint, die Kolonisierten wären allein die Leidenden, sozusagen mit Monopolanspruch. Da stören die Juden nur. Denn die Juden könnten hier einen traurigen ersten Platz reklamieren. Da wird es für Indonesier, Afrikaner und Araber eng, auch wenn ihnen durchaus durch Kolonialherren Übles widerfahren ist.

Doch wie kommt es, dass die Diskussion um den ersten Opfer-Platz allein, so viel Hass schürt? Wäre nicht vielmehr Solidarität und das Gefühl von Brüderlichkeit gefragt? Nun, hilft die berühmte Täter-Opfer-Umkehr. Man meint, Juden wären jetzt auch Kolonialherren. Und die sind bekanntermaßen immer böse. Und wen kolonisieren sie angeblich? Die Araber in Palästina! Das ist natürlich ein Witz, denn Araber haben in Israel nicht nur Rechte wie andere Staatsbürger in Israel. Sie werden auch nicht ökonomisch ausgebeutet. Sie werden nicht versklavt. Dass im Westjordanland nicht alles zum Besten bestellt ist, mag sein. Allerdings können sich die Bewohner dort dafür in erster Linie bei ihrer korrupten und unfähigen Führung bedanken, die die Chance auf eine Zweistaatlichkeit mehrmals vertan hat. Diese Fakten passen allerdings nicht zum Narrativ von den Juden als weiße Täter.

Auch nicht die Tatsache, dass es einen Teilungsplan gab, der von den Juden akzeptiert wurde. Von den Arabern nie. Die Engländer und Franzosen waren dabei durchaus bereit, die Juden zu verkaufen. Doch am Ende konnte sich Israel behaupten gegen den Angriff der Araber behaupten. Gleichzeitig gelang es Hundertausende aus arabischen Ländern vertriebenen Juden im Land zu integrieren, die man zu Israelis machte, während die Araber niemals Palästinenser integrieren. Will man das dem Land zum Vorwurf machen?

Die Identitätspolitik tut es. Sie behauptet frech, Israelis wären Kolonialherren. Man behauptet weiter die Araber wären die größten Opfer. Sicher sind sie Opfer. Aber nicht der Israelis, sondern ihrer korrupten und unfähigen Regime.

So müssen die Juden in Israel und darüber hinaus nun nicht nur hören, dass sie die Bösen sind, weil ja die Identitätspolitik nicht viel weiter ausdifferenzieren kann als ein drittklassiger Hollywood-Schinken. Sie müssen auch noch ertragen, dass man sie zu Nazis macht, wie man auf der letzten Dokumenta sehen durfte. Dahinter steckt allerdings nichts anderes als das Gefühl, nur man selbst könne Opfer sein. Welche Anmaßung geboren aus dem Geist des Neides. So müssen wir nun die vierte antisemitische Welle erleben. Dass die Linke da wieder mitmacht, dürfte kaum überraschen.

Christian Kümpel

Bild: Pixabay

Der progressive Zielkonflikt

Die NZZ berichtete am 9.9.22 über einen irischen Lehrer, der sich weigert sich, einen Transgender-Schüler als Mädchen anzusprechen und jetzt sitzt im Gefängnis sitzt.

Burke begründet seine Weigerung mit seiner religiösen Überzeugung und beruft sich auf die Glaubensfreiheit. Er ist evangelikaler Christ und macht geltend, es laufe seinen Überzeugungen zuwider, einen Jungen nicht als Jungen anzusprechen. Gott habe die Menschen als Mann und Frau geschaffen. “Transgenderismus ist mit meinem christlichen Glauben nicht vereinbar”, sagt Burke: “Er widerspricht der Bibel, dem Ethos der Church of Ireland und den moralischen Grundsätzen meiner Schule.”<<

Weisser rechter Evangelikaler ins Gefängnis? Fuckegal, da gehören sie hin, freut sich der progressive Mainstream.

Vorsicht Zielkonflikt:
Das Blatt wird sich nämlich sofort wenden, wenn die ersten schwarzen und muslimischen Lehrerinnen ebenfalls wegen Misgendering ins Gefängnis geworfen werden und Social Justice Warriors (z.B BLM, Kritische Rassentheoretiker) dem progressiven Mainstream knallhart klar macht, nicht mehr auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen … und das ist das schlimmste, was man diesen Heuchlern antun kann.

Die Identitätspolitik und allen voran der Trans-Aktivismus wird zu einer Spaltung der Gesellschaft führen. Sie wird aber zuallererst dazu führen, dass die progressive Linke sich selber zerlegt.

Die TERF-Hexenjagd (Trans-Frauen ausschliessende radikale Feministinnen) der Aktivisten war nur der Anfang …

Leseempfehlung: “The New Puritans” von Andrew Doyle

Andrew Doyle ist ein konservativ-liberaler Journalist und politischer Satiriker aus Nordirland, der die ultrawoke Titania McGrath erschaffen hat. Diese satirische Kunstfigur hat auf Twitter mittlerweile über 700.000 Follower. Im Jahr 2021 trat Doyle GB News bei, um eine wöchentliche Show mit dem Titel “Free Speech Nation” zu moderieren, die ich als Podcast höre. Für mich der beste politische Podcast aller Zeiten. Er gehört zu der großen Gruppe der Homosexuellen, die insbesondere gegenüber dem Trans-Aktivismus sehr kritisch eingestellt sind. Ich bin sehr gespannt auf sein neues Buch “The New Puritans”.
Titanias Twitter-Kommentar dazu: “Anyone who buys this book should be arrested.”

Selbstbestimmungsgesetz: Epic Fail!

Heute hielt ich in Stahnsdorf das erste Mal in meinem Leben eine kurze Rede auf einer Demo. Christian Kümpel hatte für Samstag, den 3.9.22 eine Demonstration gegen das von der Ampel-Koalition geplante Selbstbestimmungsgesetz organisiert.

Ich erwarte natürlich, dass dieses Gesetz in jedem Fall kommen wird. Im Rahmen des gerade Fahrt aufnehmenden sog. “Trans-Hypes” bei Kindern werden durch den geplanten “Geschlechtswechsel durch Sprechakt” v.a. Mädchen mit Genderdysphorie ermutigt werden Pubertätsblocker zu nehmen, die sie für alle Zeiten unfruchtbar machen und vollkommen ungeklärte Langzeitfolgen haben. Das könnte meiner Meinung nach einer der größten Pharma-Skandale aller Zeiten werden. Wir leben in einer freien Gesellschaft und ich wollte mir später nicht vorwerfen, geschwiegen zu haben, auch wenn ich nur vor einer Handvoll Leute sprechen würde.

Prompt mußte ich erleben, wie die uns beobachtende und filmende “Antifa Teltow Kleinmachnow Stahnsdorf” vorgeht: Sie lügt und erfindet Fake News, dass sich die Balken biegen.

Aber alles schön der Reihe nach: Als ich um 10 Uhr auf dem Dorfplatz ankam, war ausser einem Polizeiwagen noch niemand zu sehen. Ich dachte schon, ich könnte wieder gemütlich nach Hause fahren, aber so nach und nach trudelten dann doch so ca. 10 Leute ein. Christian übernahm die erste Rede, in der er auf die auf uns zukommenden Absurditäten dieses Gesetzes einging: die neuen Möglichkeiten für Trans-Frauen (biologische Männer) sich Zugang zu geschützte Frauenbereichen zu verschaffen und die umstrittene, illiberale Praxis der Ordnungsstrafen beim sog. “Misgendern” (wenn man beispielsweise eine Trans-Frau, also einen biologischen Mann mit männlichen Pronomen anredet).

Nun war ich an der Reihe. Ich machte den Anwesenden klar, dass ich diese kleine Ansprache nicht als Arzt halte (da gibt es ganz andere Experten wie z.B. der hier noch häufiger erwähnte Dr. Alexander Korte), sondern als Vater einer 5-jährigen Tochter, die in diesem Trans-Hype-Universum wird aufwachsen müssen. Ich begann mit einer kurzen Zusammenfassung eines Artikels aus der Ärztezeitung, in der Dr. Nicola Zink im Oktober 2018 eine Studie der US-amerikanischen Gesundheits-Forscherin Prof. Lisa Littman vorstellte [-> https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Ist-es-jetzt-Mode-transgender-zu-sein-227623.html ]. Littman sieht in den sozialen Medien, dem Fernsehen und den Trans-affirmativen Themen in der Schule eine wesentliche Ursache für das verstärkte Auftreten von der sog. Genderdysphorie (Identifikation mit dem gegenteiligen Geschlecht zum Geburtsgeschlecht). Das massenhafte plötzliche Auftreten von Genderdysphorie meist bei Mädchen in deren Social-Media-Gruppen und Schulklassen nannte sie “Rapid-Onset-Gender-Dysphoria” (schnell einsetzende Genderdysphorie). 

Danach leitete ich über zu dem Aufruf von namhaften deutschen Wissenschaftlern, wie zum Beispiel den schon erwähnten Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Alexander Korte und der Biologie-Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht (bekannt wegen ihrem zunächst gecancelter HU-Vortrag) die im Juni 2022 eine Abkehr von der ideologischen Betrachtungsweise zum Thema Transsexualität und eine faktenbasiertere Darstellung biologischer Sachverhalte nach dem Stand der Wissenschaft forderten [-> https://www.evaengelken.de/aufruf-schluss-mit-der-falschberichterstattung-des-oeffentlich-rechtlichen-rundfunks/ ]. Die Ärzte und Wissenschaftler werfen dem Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk (ÖRR) vor, dass durch deren Sendungen das Thema “Trans” an Kinder und Jugendliche unhinterfragt herangetragen wird – mit dem Ergebnis, dass sich die Zahl der wegen Geschlechtsdysphorie behandelten Kinder und Jugendlichen in weniger als zehn Jahren verfünfundzwanzigfacht (25!) habe. Dafür verwenden sie den Begriff des sog. “Trans-Hype”.

Während ich noch davon erzählte, fiel mir in ca. 50 Meter Entfernung ein junger Mann mit Hoodie auf, der mich bei meiner Ansprache filmte. Die Antifa hatte sich ja angekündigt – macht sie immer wenn ex-AFD Christian Kümpel in Stahnsdorf irgendetwas veranstaltet (pro-Israel-Kundgebungen etc.) … wer sollte es also auch anders sein, als einer von der Antifa. Aber was sollte man aus dieser Entfernung schon mitkriegen. Selbst meine 5 Meter entfernten Zuhörer rückten irgendwann näher an mich ran, um mich akustisch besser zu verstehen. Was ich dann aber ein paar Stunden später über diese Szene auf der Twitter-Seite von Antifa TKS las brachte mich wirklich zum Lachen:
Antifa TKS >>Jarka fabulierte dann darüber, dass “immer mehr Jugendliche durch die Berichterstattung des ÖRR in den Suizid getrieben würden” und dass “Hier durch den Genderwahnsinn bald alles stirbt”.<<

Es ging um den Trans-Hype. Ich hatte SUIZID in meinem Vortrag mit keinem einzigen Wort erwähnt. Irgendwie war er aber auch niedlich, schlich sich an uns heran wie der junge Winnetou, filmte uns heimlich und dachte wir merken es nicht.

OK in dieser empathischen Stimmung antworte ich dem jungen Aktivisten auf Twitter: >>Hallo, hab Dich gesehen mit Deinem Hoodie auf der Parkbank. Was Du sagst ist 25% korrekt und 75% falsch. Um Suizid ging es nicht. ÖRR-Berichterstattung mitverantwortlich für Trans-Hype. Diesen peinlichen Genderwahnsinn-Satz hast Du erfunden. Lass uns mal auf ein Bier treffen.<< (mein richtigstellender Kommentar ist mittlerweile durch Antifa TKS ausgeblendet / Screenshot vorhanden / habe es Twitter gemeldet. Aber die Antifa ist ja sakrosankt).

Aber zurück zum Vortrag. Während Winnetou also sein Android-Handy mit meinen vermeintlichen Alle-sterben-am-Gender-Wahnsinn-Zitaten traktierte, kam ich zum nächsten Artikel. Diesmal ging es zum feministischen Flaggschiff EMMA. Chantal Louis bezeichnete Ende April dieses Jahres TRANS als DEN GROSSEN BLUFF [-> https://www.emma.de/artikel/die-leitlinien-und-was-dahinter-steckt-339399 ]. Denn angeblich gehe es bei dem im Selbstbestimmungsgesetz geplanten „Geschlechtswechsel ab 14“ nur um eine Namens- und Geschlechtsstatusänderung in der Verwaltung und nicht um medizinische Maßnahmen. Allerdings würden schon heute Kinder ab 13 Jahren mit Hormonen behandelt und es sähe ganz so aus, dass bei einer Novellierung der medizinischen Leitlinien die Altersgrenzen dafür bald ganz fallen würden. Chantal Louis fragt: “Warum sagen die PolitikerInnen darüber nicht die Wahrheit?”

In diesem Artikel wurde darauf hingewiesen, das in vielen anderen europäischen Ländern wie z.B. Großbritannien und Schweden die Behandlung mit Pubertätsblockern und die Gabe von Geschlechtshormonen wie Testosteron stark reduziert bzw. ganz eingestellt wurde. Aufgrund der teilweise schweren Nebenwirkungen (z.B. Minderung der Knochendichte, Unfruchtbarkeit) und unklaren Langzeitfolgen z.B. für die Hirnentwicklung war man skeptisch geworden.

Auf den Tavistock-Skandal, eine Londoner Klinik, in der Kindern nicht evidenzbasiert nahezu unkontrolliert Hormone gegeben wurden und die daher von der Regierung geschlossen wird ging ich in diesem Zusammenhang ebenfalls ein [-> https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/tavistock-schliessung-uk/ ].

Das Trans-Narrativ wird sich meiner Meinung nach mit Popkultur und Jugendkultur verbinden und erst noch so richtig an Fahrt zulegen. Wie hieß es damals in der Zeit der Hippie-Revolution: Sex & Drugs & Rock’n’Roll … Haben sich die Jungs in meiner Generation noch wie Robert Smith von The Cure die Augen schwarz geschminkt um so cool zu sein, werden die Bands und Insta-Helden von heute zeigen, wie cool es ist trans zu sein. Und was ist mit Drugs? Die neuen Mode-Drogen könnten Geschlechts-Hormone werden. Ist der Psychotherapeut zu kritisch und dauert es den Kids zu lange mit dessen Indikationsstellung zur Pubertätsblocker-Therapie, dann holen sie sich das Zeug eben auf dem Schwarzmarkt. Für Drogenlabors nur eine Änderung der Produktionsworkflows ….

Zum Schluss folgte noch ein kleiner Exkurs in die Spaltungsenergie, welcher in der Identitätspolitik liegt. Als zugrunde liegende Weltanschauung der Identitätspolitik (Transgender, Postkolonialismus, Critical Race-Theory etc.) gilt die Kritische Theorie und die Postmoderne Philosophie. Die Postmoderne hat sich vom Universalismus, den allgemeingültige Normen und der für alle Gruppen gültigen Wahrheit verabschiedet. Jede einzelne Minderheit hat ihre eigene Wahrheit und interne Logik. Dies soll zwar für jede Gruppe respektiert werden, aber die starken Widersprüche führen zu extremen Spannungen und Spaltungen. Dies erklärt im Falle der Transgender-Weltanschauung, daß sich zuvor solidarische Minderheiten im linken Spektrum plötzlich spinnefeind werden: Trans-Aktivisten bringen z.B. Feministinnen (Stichwort TERF, J.K Rowling) gegen sich auf. Von Homosexuelle Männern und lesbischen Frauen, wird verlangt, daß sie sich auch mit gegengeschlechtlichen Trans-Menschen daten. Wenn eine lesbische Frau sich nicht mit einer Transfrau, also einem biologischen Mann daten will wird sie plötzlich als transphob ausgegrenzt. Ich schloss meinen kleinen Vortrag mit einem Podcast-Tipp ab: Einer meiner Lieblings-Genderkritiker ist der homosexuelle britischer Intellektuelle Andrew Doyle [-> https://www.gbnews.uk/shows/free-speech-nation ].


Da bei mir und Christian die Gewaltfreiheit im gesellschaftlichen Diskurs einen hohen Stellenwert hat, haben wir unsere Veranstaltung mit einer Schweigeminute für Malte C. abgeschlossen. Der Trans-Mann wurde durch den Angriff eines russischen Asylbewerbers auf dem CSD in Münster so schwer verletzt, dass er daran verstarb.

… und hier sieht man, was die Antifa zu unserer Schweigeminute behauptet:
>>Kümpel beendete dann nach 15 Minuten die Versammlung mit einer kruden vermeintlichen Schweigeminute für Deutschland. Nicht etwa für den Transmann, der gestern nach einem Angriff beim CSD in Münster seinen Verletzungen erlag.<<  [inzwischen nach einem Kommentar von mir durch Antifa TKS umgeschrieben / Screenshots vorhanden]

Der Neue amerikanische Putinismus der AltRight

Dass ich als rechter proamerikanischer Evangelikaler sowas mal schreiben werde, hätte ich nie geglaubt: In den USA haben die – ich nenne sie mal – “gnostischen” Traditionalisten” [-> https://de.wikipedia.org/wiki/Traditionalismus_(Philosophie) ] die Alt-Right-Bewegung übernommen. Sie schmelzen dort aus amerikanischen Isolationismus, Trumpismus, Rechtsevangelikalismus, Rechtsesoterik, Verschwörungstheorien und dem guten alten Anti-Kulturmarxismus gerade einen Art amerikanischen Putinismus mit Moskau als dem neuen Jerusalem.

Der Fernsehprediger dieser neuen rechten Erweckungungsbewegung ist Tucker Carlson von Fox News. Aussenpolitischer Sprecher: John J. Mearsheimer.

Ja es ist letzlich eine Erweckungsbewegung ein rechter Wokeism … und es ist nur eine kleine Schar die rechten UND linken Wokeismus auf dem Schirm hat.

Eine kleine Schar und eine große rußlandimmune Nation: POLEN.

Identitätspolitik auf Russisch

Laut Alexander Dugin, russischer Ideologe, befindet sich Eurasien – also im Wesentlichen Russland – im Kampf mit dem absolut Bösen. Das absolut Böse wäre der westliche Liberalismus. Ihn zu bekämpfen, dazu sei Russland aufgerufen.

In der Tat kann man dem westlichen System einiges vorwerfen. Da fällt einem zunächst einmal Heuchelei ein. Ist es denn nicht verlogen, ständig Werte im Munde zu führen, die für alle gelten soll, um gleichzeitig mit Despoten und Rechtsbrechern gute Geschäfte zu machen und den Islam – ein klassisches antiliberales Konzept – zu hofieren? Zum Liberalismus gehört eben auch das Konzept, es mit allen Handel zu treiben, in der Hoffnung, so würde man die Welt zu einem sicheren Ort machen. Ob diese Vorstellung eine Ausrede ist, darüber kann man streiten.

Dass viele nur um sich selbst drehen und – das muss man schon sagen – dabei gelegentlich durchdrehen ist auch irgendwie westlich. Hyperindividualismus hat seinen Preis. Ihn zu kritisieren, das ist nicht schwer. Besonders peinlich darin ist, dass die gar so großen Individualisten meistens sehr konform denken.

Zu den weiteren Negativseiten des Westens gehört natürlich auch der Komplex der Identitätspolitik. Nicht dass die westliche Welt tatsächlich strukturell rassistisch, frauenfeindlich oder homophob wäre. Im Vergleich zu Ländern wir Russland oder Saudi Arabien ist der Westen ein Paradies für Schwule. Doch es ist ein ehernes Gesetz: Wenn es besser geht, dann werden die Leute hyperempfindlich. Diese bewirtschaftete Pseudoungerechtigkeit und das Getue um Identität höhlt dabei die Gesellschaft als Ganzes aus.

Ebenfalls nicht immer sympathisch ist dieses missionarische Zug des Liberalismus, der schnell in eine Form des Antiliberalismus umschlägt. Die Freiheit wird im Namen der Freiheit vor Zumutungen eingeschränkt. Und viele merken es nicht einmal.

All das kann man dem Westen also vorwerfen. Und sicher fällt uns beim Nachdenken noch viel mehr ein. Doch das ist es ja nicht, was Dugin wirklich stört. Vielmehr braucht er den Westen, um den Osten zu retten. Er braucht den Westen als Negativfolie, um eine durch und durch korrupte und verdorbene Gesellschaft, wie sie die russische ist, irgendwie gut aussehen zu lassen. Es kann dabei durchaus sein, dass er mit mancher Kritik Recht hat. Doch muss man sie am Ende zurückweisen, weil er die Kritik nicht übt, um den Westen über sich selber aufzuklären, sondern weil man ihn als Feind darstellen muss, um im glänzenden Licht zu erstrahlen.

Und genau das erinnert dann doch wieder sehr an die aktuelle Identitätspolitik im Westen. Denn auch dabei läuft es immer auf eins hinaus: Das Gute kämpft gegen das Böse, weil es eben nicht um Veränderung und Aufklärung geht, sondern um die Konstruktion eines Feindbildes zu ganz eigenen Zwecken.

Lektion für den Westen: Schwäche wird bestraft

Die Ukraine-Krise wird ein lange notwendiges Wecksignal für einen woken Westen sein.
Die Mega-Lehre lautet: SCHWÄCHE WIRD BESTRAFT
Die 1. Lektion lautet: Militärische Schwäche wird bestraft. Ein militärisch schwacher Westen ermutigt seine totalitären Gegner. Ohne den desaströsen Afghanistan-Abzug hätte es keinen Ukraine-Überfall gegeben.

Die 2. Lektion ist: Moralische Schwäche wird bestraft.
Einer Gesellschaft für die Identitätspolitik, Transgenderreformen bei der Bundeswehr und Dekonstruktion des biologischen Geschlechts die wesentlichen gesellschaftlichen Themen sind und die sich vor den harten Sicherheitsfragen drückt wird bestraft.

Und die 3. Lektion ist: Der Verlust einer eigenen IDENTITÄT des Westens wird bestraft.
Auf die Frage: “Wer sind wir?” hat der Westen keine Antwort mehr. In der Systemkonkurrenz mit Russland und China, deren Menschen tief in ihrer kulturellen Identität verankert sind wird es ohne eine neue Antwort des Westens auf diese Frage zu einer kompletten Bedeutungslosigkeit unserer Kultur kommen.

Der Schlüssel zu all dem Wegbrechen ist die Verleugnung des Christentums als absoluten Referenzpunkt des Westens. Mittlerweile zeigt sich, dass selbst die sich vom Christentum emanzipiert geglaubten Säulen der Aufklärung wie Rationalität, Wissenschaft und Humanismus ohne die Verankerung im christlichen Wertekanon keine Chance haben gegen postmoderne Dekonstruktion und aktivistische Wissenschaft.

Helen Pluckrose und James Lindsay: Zynische Theorien

James Lindsay und Helen Pluckrose sind zwei Liberale aus dem angloamerikanischen Raum. Sie beschäftigen sich schon seit Jahren mit einer neuen politischen Religion, deren Erweckungsfeuer an den amerikanischen Eliteuniversitäten ihren Ursprung hatte und sich mittlerweile unter den akademischen Eliten ser ganzen westlichen Welt wie ein Lauffeuer ausgebreitet hat. Wir reden hier vom sogenannten Wokeism.

Die beiden Intellektuellen erklären die philosophischen Ursprünge dieser neuen Weltanschauung, die sie in der Kritischen Theorie der Frankfurter schule und der Postmodernen Philosophie Französischer Intellektueller wie Michel Focault verorten. Wie sich aus diesen Wurzeln im Laufe der Jahrzehnte destruktive neue Denkschulen wie z.B die Gender Studies, die Identitätspolitik, Critical Race Theory oder der Postkolonialismus entwickelt hat, das beschreiben beide Autoren spannend und mit einer Prise angloamerikanischem Humor.

Dies ist das vielleicht wichtigste Buch, das bisher von Kritikern des Wokeism geschrieben wurde. Jeder der sich für diese neuen zynischen Theorien interessiert, sollte dieses Buch gelesen haben. Eine Leseprobe wurde auf Perlentaucher.de veröffentlicht. Ihr findet den Link in der Anlage.

Reinhard Jarka

Auszug aus dem zweiten Kapitel: “Die Wende zum angewandten Postmodernismus – Repression sichtbar machen”<<
https://www.perlentaucher.de/vorgeblaettert/lesesprobe-helen-pluckrose-und-james-lindsay-zynische-theorien.html

Warum reagiere ich so trotzig?

Was will es mir denn, wenn jemand meint, die Gesellschaft sei strukturell rassistisch? Da könnte ich doch mit den Achseln zucken. Auf einer sachlichen Ebene würde ich sogar entgegnen, dass solche Behauptungen so gehaltvoll sind wie die Ansicht, Deutschland wäre von Aliens unterwandert. Man kann immer Hinweise finden für alles Mögliche, für jede auch noch so abwegige Theorie, wenn man nur will, indem man bestimmte Ereignisse überbetont und verzerrt. Anders gesagt: Merkwürdige Behauptungen sollten als solche bezeichnet und zurückgewiesen werden.

Doch da ist natürlich auf der Gefühlsebene, auch die Wut, weil hier eine Ungerechtigkeit begangen wird. Deutschland und die Deutschen leben mit vielen Migranten in einem Land, das sich seit 1945 vollkommen verändert hat. Im Großen und Ganzen kommt man gut miteinander aus. Dabei mag es durchaus sein, dass es Rassismus gibt. Aber strukturell? Viele Migranten bekommen Chancen, die sie in ihrem Heimatland niemals hätten bekommen können. Dennoch heißt es: Sie alle seien Opfer des strukturellen Rassismus in Deutschland. Das ist nicht nur Unsinn, das ist auch unfair.

Und dann ist man auch schon beim Thema Frustration. Immerhin hat man sich in diesem Land doch bemüht, indem man das Thema Rassismus in all seinen Schattierungen aufgegriffen hat, indem man in der Schule und an den anderen Lehranstalten immer wieder die Gleichheit der Menschen und den Humanismus als gesellschaftliches Ziel nicht nur proklamiert, sondern auch gelebt hat. Doch die Identitätspolitiker sagen mir – aus Gründen die natürlich zu hinterfragen wären – alles zu wenig und ungenügend. Und vor allem eben: Alles strukturell rassistisch verseucht. Im Grunde ist Deutschland also ein hoffnungsloser Fall. Na wenn das so ist…  

Da regiere ich dann mit Trotz, mit dem Gefühl, dass es vergeblich ist, zu erklären und zu verstehen. Sollen sie doch denken, was sie wollen. Ich bleibe bei meiner Position und verzichte auf weiteres Zuhören. Laut Wikipedia ist der Trotz empfindende Mensch jemand, der sich in einem Zustand des inneren Widerstandes gegen die soziale Umwelt befindet. Da sagt man sich: Wenn sie ihn haben wollen, dann bekommen sie ihn, den widerständigen Trotz! Und dann verschließt man die Ohren und Augen.

Das heroische Gefühl, Widerstand zu leisten, und sich keine Meinung aufdrücken zu lassen. Einfach unbezahlbar. Allerdings sollte man auch nicht übertreiben. Aus Trotz nun das Phänomen Rassismus zu leugnen, das hieße das Kind mit dem Bade ausschütten. Und man liefe geradezu in die Falle, die die realitätsblinden Identitätspolitiker stellen. Die bestünde darin, die Wirklichkeit selbst auch nicht mehr wahrnehmen zu können, aus Trotz. So ließe man sich eben die Weltsicht am Ende doch von den Identitätspolitikern aufdrücken, wenn auch invers.

Es wäre dann, anders gesagt, eben doch so, dass die Identitätspolitiker mit ihrer Polemik die Welt herstellen, die sie vorgeben zu bekämpfen, indem sie Trotz hervorrufen, der die Dinge verzerrt. Denn im Trotz fühlt und sagt man vielleicht Dinge, die fern von dem ist, was man fühlen und sagen würde, wenn man etwas ruhiger wäre. Wir alle müssen hier ein bisschen aufpassen, dass wir nicht in diese Falle der Identitätspolitiker gehen. Denn vermutlich wollen sie uns genau da haben.

Christian Kümpel

Bild: Pixabay